Die Ritter der Königin

Wie ein Schwamm sog Dairean die Ruhe in der Kapelleauf, lange war es her, das sie so entspannt saß und zuhoeren konnte, alle Last der letzten Monate waren verschwunden, in Gedanken war sie bei ihrem Vater, den sie vermisste. Sie liebte ihn ueber alle maßen.

Ich glaube an den Allmächtigen,
ER ist der Schöpfer des Universums,
Das eine Wesen, aus und in dessen Liebe alle Wesen entstanden sind.
ER ist die einzige Wahrheit
Und Richter über unsere Seele zur Todesstunde.

ER sandte uns seinen Propheten Aristoteles,
Auf dass dieser der Menschheit die Lehren der Weisheit bringe.

Ich glaube an das Geschenk der Liebe,
Das uns der Allmächtige machte,
Mit dem ER uns über die anderen Lebewesen erhob
und uns die Verantwortung über sie gab.

ER sandte uns seinen zweiten Propheten Christos,
Um uns an sein Geschenk der Liebe zu erinnern,
Niemals will ich dieses Geschenk vergessen
Und das wissen darum werde ich in meinem Herzen bewahren.

Ich bin auf der Erde, um Gott zu dienen,
Seine Lehren und seine Liebe zu verbreiten
Und die aristotelische Freundschaft jedem zuteil werden zu lassen.
Wenn mein Tag dann gekommen ist,
So nehme mich der Herr zu sich auf,
In Liebe und Freundschaft in Ewigkeit.

Amen.

Leise sprach Kenzie das Gebet mit und lauschte dann andächtige der Rede von Abendlicht.

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In ihren Gedanken versunken weit weg im Mantel der stille gehüllt sahs sie da und flehte den Herrn an ihr die Kraft zu schenken die sie brauchte um das zu tun was ihr verstand ihr immer wieder sagte .
Doch wars nicht leicht den ihr Herz hing an manches das sie bereit war aufzugeben,sich zurück zu ziehen in die Wälder in dehnen sie sich gut zurecht zu finden lernte von ihrem Vater .
So kniete sie sich nieder und betete.

Herr mein Vater mein Gebieter gib mir Kraft in meiner Not ,in meiner Verzweiflung steh mir bei.
Vater dir , dir dem die Not meines Lebens und meiner Seele ans Herz liegt,
sieh her, wie ich hier knie. ich bitte dich mit deiner ganzen Kraft, daß du mir barmherzig seist und dieses Kreuz von mir nimmst oder doch erleichtere, daß ich nicht darunter zerbreche. Zeige mir in deiner Güte die Tür des himmlischen Vaterhauses, wo alle Not ein Ende hat. Erbitte mir die Kraft, den Weg des Kreuzes zu gehen, wie lange Gott will und wie Gott will und wohin Gott will. Amen

Kenzie hörte erstaunt zu, und fragte sich was Abendlich ihnen damit sagen wollte. "Will er uns damit sagen, das wir im Grunde genommen alle Sünder sind, mehr oder weniger? Das wir uns darüber klar werden müssen um dagegen ankämpfen zu können und dann um bessere Menschen werden zu können? Ist das so?" dachte sie und sah ihn lange dabei an.

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Dairean hoerte dem Kaplan zu und staunte nicht schlecht als er sie alle aufzaehlte. Das musste er ja wissen, dachte sie bei sich und frug sich gleichzeitig warum er das so betonte. Die Suenden zu sehen, Fehler die jeder machte, Dairean fragte sich ob das auch fuer hoeher gestellte Menschen galt, waren alle vor dem Herren gleich? Denn wenn, warum dachten jene nicht nach und sahen das was falsch war...das verstand sie nie. Was wuerde es bringen, wenn andere die Wahrheit verneinten, wuerden sie wirklich verdammt sein, nur weil sie nicht glaubten? Dann wuerde auch der den sie so sehr liebte verdammt sein, Dairean wusste das konnte nicht sein, wie kann Er der Herr die Welt machen, und dann alle die nicht wollen verdammen...? Die restlichen wurden vom Kaplan aufgezaehlt, und sie saß und wusste keine Antwort...als er Luzifer erwaehnte haette sie beinahe aufgeschrien, so nahe ging es ihr. Sie kannte diese Traegheit von Menschen die meinten sie seien voellig im Recht, sie kannte dieses zur genuege, sie verachtete solches Verhalten, jene die dachten sie koennten durch 'nicht denken' und 'nicht weiter denken' die Welt verbessern, jene die dachten sie haetten alle Rechte der Welt, Dairean verfiel in tiefe Gedanken, was wollte er damit sagen...es beschaeftigte sie.

Mackenzie nickt und wird immer nachdenklicher, gerade jetzt wo sie in gesegneten Umständen ist und sie großen Kummer hat, was ihren Ehemann betrifft.

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Abendlicht betrachtete die Anwesenden und stellte eine kleine, hölzerne Eule vor dem Altar der kleinen Kapelle und lief darum. Das Buch nun hinter sich lassend, sprach er noch einmal. "Es geht nicht darum, dass wir unser ganzes Leben in reiner Tugend leben müssen. Natürlich sollten wir uns danach sehnen und es als unser Ziel betrachten, nicht zu frönen. Aber wir wissen doch auch, dass es uns nicht vollkommen möglich ein wird immer und zu jeder Zeit alle sieben Tugenden der Erzengel zu erfüllen. Streben wir jedoch danach, dann erkennen wir unsere eigenen Sünden schnell. Wir können sogar erkennen, wie schwer diese wiegen würden."
Mit der Hand deutete er auf die kleine Eule. "Der HERR gab uns viele Geschenke. Nicht nur das der Arbeit, der Sprache und diese Welt. Er gab uns auch die Weisheit. Er beschenkte uns damit, damit wir erkennen können, was wir tun, und wer wir sind. Wir sind SEINE Kinder und haben dementsprechend zu handeln. Erinnern wir uns an das tugendhafte Leben und leben es so gut es uns immer möglich ist."

Schließlich senkte er die Arme und Schultern, und der Blick wanderte durch den Raum. "Meine lieben Ritter, geschätzte Ordensmitglieder. Die Adventstage stehen schon bald an und ich wünsche Euch wahrlich besinnliche Tage. Ich hoffe, dass ihr im Orden oder zumindest in eurer Heimat eine Festlichkeit geplant habt."

Abermals die Hände über die Köpfe der anderen haltend. "Seid gesegnet im Namen des Aristoteles und des Christos. Gehet in Frieden!" Die hellbraunen Augen schillerten, als sie die Anderen anschauten. "Wenn es Fragen, Wünsche, Anregungen oder Sorgen geben sollte, bedenkt bitte, dass ich euch zu jeder Zeit zur Verfügung stehe. Und wenn ich im Orden aufgrund meines neuen Amtes nicht immer gleich zu erreichen bin, dann hilft ein Brief."