Die Ritter der Königin

Kenzie erwiderte die Umarmung und winkte ihr nach. Dann ging sie mit Friyja zur Burg hoch um Reisevorbereitungen zu treffen. Nach Mainz war es ein sehr langer Weg.

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Nun war sie also Anwärterin im Orden und ihr erster Gang führte sie zur Kapelle. Zuerst stand sie andächtig davor und schaute sich das Bauwerk an. Die schwere Eichenholztür öffnete sie dann und trat hinein. Alles nahm sie mit ihren großen Augen auf und schritt langsam weiter. Sie senkte den Kopf und kniete nieder. Die Hände faltend, dankte sie dem Herrn für seine Güte und erbat seinen Beistand bei ihren nun folgenden Unternehmungen.

Curi hatte sich derweil umgezogen vom Schwimmen und ward auf den Weg in die Kapelle, um ein wenig zur Ruhe zukommen.
Die Tür wird aufgemacht und hinter sich wieder verschlossen, leise geht sie den Gang hinab um eine Kerze zuentzünden um sich anschliessend auf eine der Bänke zusetzen.

Curi ward zwar nicht so sehr gläubig wie manch einer auch nicht getauft doch dies wollte sie irgendwann nachholen denn sie beabsichtigt sich Kirchlich trauen zulassen mit ihren verlobten Diver.

Doch zu diesem Zeitpunkt ward ihr das gerad nicht wichtig denn viel zusehr beschäftigt sie ihr Umzug

Die Türflügel sachte aufgestossen, betrat mit festem Schritt Tali die Kapelle. Es war lange, sehr lange her, das hier das letzte Mal ein Gebet von sich gab. Tiefst gläubig war er nicht, trotz seiner Taufe, dennoch respektierte er die Religion hier im Orden und achtete eine gewisse Spirualität als sehr förderliches, um reifer und auch oft ausgeglichener zu werden. Dies hier ist ein solcher Ort, der hierfür dienlich ist. Langsam schritt er nach vorne, denn er hatte ein Aufgabe. Aber davon ab erschien auch ihm es selbst als sinnvoll, die Nacht hier zu verbringen und selbst wenn er einnicken würde, so dies doch ganz mit den Gedanken beim bevorstehenden Tag.
Einen Moment hielt er nun inne vor dem massiven Marmoraltar, der mit seinen Aufbauten ihm Achtung abverlangte.
Dann warf er ein Tuch zu boden und kniete darauf nieder. Das Schwert wurde aus dem Halfter befreit und diente ihm nun als Stütze, denn er wusste noch nicht, wie lange er wohl in dieser Position verharren würde.
Woran sollte er nun am besten denken? An seine Familie oder an die ersten Tage hier im Orden? An all die Abenteuer oder die Manöver? An seine erste Rittermutter? An die Erhebung zum Schildknappen oder seine Theorieunterrichte? An die Reitstunden die er gab oder den erteilten Schwertunterricht? An seinen Übungskampf mit Schlaui... es gab so viele Erinnerungen. Und was ist mit derZukunft? Wird er den Ansprüchen des Ordens als Ritter gerecht werden können? Kann er das überhaupt? Was wird sich nun ändern für ihn? Und auch für seine Familie, wird sie das schaffen? Wird Mys es schaffen damit umzugehen? Und was wird folgen? Bis jetzt gab es immer noch eine Stufe höher in der Hierachie des Ordens. Ist dann Ende? Muss es überhaupt noch weiter gehen?
Die Fragen türmten sich in seinem Kopf und das schon seit Tagen, Wochen und Monaten....
Nun, er hatte ja noch diese Nacht und wer weiss.....

Friyja hatte das Bedürfnis in die Kapelle zu gehen immer dann wen sie etwas Schwerwiegendes beschäftigte. Dieses mal war es die Situation im Reich zum Einen und die bevorstehende Weihe zum Pilgrim am morgigen Tag. Sie hatte kein Schwert dabei, sondern hatte ein schlichtes weißes Gewand angezogen, ohne Verzierungen und ohne Schnüre. Es war hochgeschlossen und hing locker und leicht tailliert an ihr herab. Der Schnitte des Kleides zeigte jedem der bereits Erfahrung hatte, das Fri sich in Guter Hoffnung befand, auch wenn man noch nicht viel sah ausser einer Art Speckrolle.

Ruhig und gelassen, zumindest äusserlich, öffnete sie die schwere Flügeltür, die leicht in ihren Angeln quietschte, und betrat die Kappelle. Als sie sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatte sah sie vor dem Altar Taliseus knien.

'Natürlich,' dachte sie, 'er wird morgen zum Ritter geschlagen. Er sucht ebenso wie ich das Zwiegespräch mit IHM.'

Leisen Schrittes ging sie nach vorne und kniete neben ihm nieder, das Haupt leicht gesenkt.

"Hallo, Tali. Ich leiste dir heute Nacht Gesellschaft." sagte sie leise und versank dann in ihren gedanken.

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Eine vertraute Stimme holte ihn aus den Strömen der gedankenwelten in die er tief versunken war zurück in die Realität.
Oh hallo Fry.
Er musste die Augen wohl geschlossen gehabt haben und auch hereinkommen hat er niemanden gehört. Vielleicht war er ja auch eingeschlafen leicht. Es wäre nicht undenkbar, denn er hatte schon in verschiedensten Situationen Schlaf finden müssen, wieso nicht auch in diesem Moment. Aber er wollte es nicht, zuviel gab es noch im Kopf zu klären.
Sich innerlich zusammenraffend suchte er nach Worten.
Schön das Du da bist, Fry. Was treibt Dich her um dieser nächtlichen Stunde? Ach ja... ein grosser Tag für Dich morgen und ich hoffe es schafft dich nicht zu sehr. Lass dich nicht überfordern in Deinen Umständen. Du wirst sehen, es ist ein weiterer Schritt, der schon bald deine nächste Stufe nach sich ziehen wird. Da bin ich mir sehr sicher.
Er lächelte.
Die Welt ist im Umbruch und vieles verändert sich. Nicht nur für Dich, Fry, für uns alle. Um so wichtiger sei Dir bewusst, dass auch der morgige Tag wieder einer sein wird, der Dich dahingehend fester und zuversichtlicher machen kann, sich diesen Veränderungen selbstbewusster stellen zu können.
Kurz hielt er inne und holte tief Luft.
Den Blick nun wieder nach vorne gerichtet murmelte er noch Zumindest für mich wird dies sehr sehr wichtig werden.

Friyja lächelte sanft und sah ihn mit einem offenen Blick aus ihren dunklen graublauen Augen an. Ihre Augen strahlten wie zwei Amethyste, überhaupt ging ein inneres leuchten von ihr aus, wie es wohl nur Schwangere haben können.

"Für dich wird es morgen ein nicht minder großer Tag werden, Tali, und aus deinen Worten entnehme ich, das auch du dir Gedanken um unser Reich machst.." erwiderte sie ruhig, fast gelassen. "Dir bleibt auch nicht viel verborgen, oder?" fragte sie schmunzelnd und legte unwillkürlich ihre Hände auf ihren Leib und lauschte in sich hinein. Das war schon fast ein Ritual bei ihr, denn sie lauschte immer in sich in hinein wenn sie in gesegneten Umständen war. Gedankenverloren sah sie nach vorne zum Altar, sah das Bild der Eule im Glas des Altarfensters und nickte,

"Ja, die Welt ist im Wandel, Tali, und Schatten ziehen über unsere Lande. Doch ich gebe die Hoffnung nicht auf, das es einen kräftigen Wind geben wird, der sie davon treibt. Ich habe mir noch die Zuversicht nehmen lassen, selbst als mein Bodo damals in meinen Armen eingeschlafen ist nicht, und damals war ich hochschwanger." Sie hatte, ausser mit Geo, noch mit keinem über diese schwere Zeit je gesprochen. Warum sie es gerade bei Tali tat, wusste sie nicht.

"Es war eine schwere Zeit und damals stand ich auch noch vor dem RKG. Ich musste aber dann weg, sonst hätte ich den Gerichtssaal in ein Geburtenzimmer verwandeln müssen." Sie lachte leise als sie an das Gesicht ihres damaligen Richters dachte, der auch ihr Lehnsherr gewesen war.

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Mir verborgen?
Ein Schmunzeln.
Nun ja. Ich kam viel herum. Man schliesst Bekanntschaften, findet Freunde. Der Dienst im Orden immer wieder führt auch immer mehr zu etlichen Kontakten in allen Bereichen der Politik.
Eine Pause lies ihn sich sammeln. Durst hatte er. Hunger hielt sich in Grenzen, aber der Durst lies ihn den Mund trocken werden beim reden.
Ja, morgen ist ein grosser Tag für uns alle. Ich hoffe, ich werde dem Orden gerecht genug. Aber das ist eine meiner Sorgen nur.
Und bei Dir? Erzähl mir bitte, was war das mit Deinem Bodo damals und dem RKG? Also so du erzählen magst natürlich. Die nacht ist noch lang bis zum Morgengrauen.
Er räusperte sich. Ein wenig den Mund befeuchten zu versuchen.
Ach übrigens, magst Du etwas für die Knie? Ich habe eine Decke hier.

Sie lächelte ihn dankbar an und nickte. "Ja, für die Knie wäre eine Decke sehr gut. Danke dir."

Sie dachte kurz zurück und begann dann leise zu erzählen. "Nun wir, das heisst Lestad und ich hatten angeblich einen steirischen Adeligen beleidigt, weil ihr Sanktionen gegen ihn forderten, da seine Magd damals versucht hatte das Rathaus in Landshut zu stürmen. Damals hatte meine Nichte Liobha Feldjägerdienst und hatte das Mädel deutlich erkannt. Das wurde aber von ihr und den sauberen Herrn vehement abgestritten. Sie bezichtigten stattdessen meine Nichte der Lüge. Sie hatte mir das geschrieben, wohl hatte sie noch unter dem Schrecken gelitten, denn immerhin ist sie dreifache Mutter und damals stand sie noch ohne Mann da. nachdem der steirische Adelige das bayrische Gericht zermürbt hatte und seine junge Magd wohl an irgendeiner geheimnisvollen Krankheit gestorben war, verlor er angeblich die Lust Lestad und mich weiter zu belasten und sprach von Freitod.

In dieser zeit wurde mein Bodo plötzlich aus dem Gerichtssaal in Baden Stadt entführt und verschleppt. Wochenlang haben wir ihn gesucht und dann endlich nahe der Schweizer Grenze gefunden. Er war leicht verletzt, aber das war nicht so schlimm. Schlimmer war die Krankheit die er sich zugezogen hatte. Diese Krankheit befiel damals viele Menschen, Familienmitglieder und auch Freunde von uns. Zuerst verloren wir meine junge Schwägerin Lady_mini, dann ihre Brüder Franzel und Brudertak und dann meinen den Mann meiner vor langer Zeit verstorbenen Schwester. Sein Name war Konrad. All das setzte Bodo noch zusätzlich zu. Ich spürte wie er das sich das Ende seine Lebens näherte und rief die Familie zusammen. Alle schafften sie es noch rechtzeitig um ein paar tage um ihn herum zu sein. Denn Familie bedeutete Bodo und mir sehr viel, und gerade die ganz Kleinen waren ihm in den letzten Stunden ein großer Trost und mir eine große Stütze. Dann starb er friedlich in meinen Armen und das Schlimmste für mich damals war, das er niemals seine ungeborenen Kinder sehen konnte."

Langsam lösten sich zwei Tränen aus ihren Augen, verfingen sich in ihren Wimpern und tropften dann auf ihr Gewand. Es war kein lautes Lamentieren, sondern ein stilles Weinen, das nicht viele Frauen konnten.

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Bevor Cosi in die Ställe ging, musste sie noch einmal in die Kapelle.
Langsam trat sie ein, betete und setzte sich. Ihre Gedanken waren sofort bei ihrem Vorhaben. Sie wusste nicht so recht wie sie Gott davon unterrichten sollte. Er war ja immer in ihrem Herzen, aber auch Gedanken kann man oft schlecht formulieren.
Also sprach sie insgeheim mit ihm. Schliesslich brauchte sie keine Zuhörer.
Du weisst wie sehr ich dir ergeben bin. Du weisst aber auch, ich mache manchmal Dinge, die Andere zur Weissglut bringen. Ich möchte aber Niemandem weh tun, man muss nur mein Ungestüm verstehen und mir ab und zu meine Freiheit lassen. Ich möchte nicht verbittert sterben irgendwann sondern sagen: Mein Leben war erfüllt und ich hatte Spaß. Das Leben an sich ist Ernst genug. Wo es angebracht ist, bin ich immer vernünftig und gehorsam und tue mein Bestes. Ich weiss, du kannst mir deinen Segen nicht im Voraus geben, oder doch? Du bsit ja immer dabei und wirst mir den Weg schon zeigen. Achte bitte auf mich! Ich brauche deinen Beistand!
Cosi erhob sich und ging zur Tür. Kurz blickte sich sich noch einmal um. An der Tür der Kapelle hatte sie aber schon den Schalk wieder in den augen und rannte zu den Ställen zum großen Abendteuer.