Ein kleiner Kloss hatte sie im Hals. Sie hat schon einiges erfahren über die Menschen und umso mehr über sich. Konnte sie wirklich Trost spenden oder nur das Leben erleichtern? Sie weiß es nicht, immer noch nicht. Aber sie weiß, dass ihr Weg einmal Ritter zu werden von nun an nochmal mit anderen Augen betrachtet werden und musste.
Es gibt Wünsche, Hoffnungen und Geschichten hinter jedem. Wie auch hinter ihr. Auf die kleine Kapelle ging sie zu, dahinter ein kleiner Garten. Bald wird ihre Ausbildung beginnen. Aufgeben würde sie nicht, ihren Eid hatte sie gesprochen. Auch wenn man die Grundlagen betrachtet, die Erläuterungen deckten sich doch sehr mit dem, was sie sich selbst schon in Ihrer nachdenklichen Stimmung dazu interpretiert hatte, die Worte des Eides. Doch das Wort ist am Ende immer das Wort.
Wo hörte der Eid auf und wo beginnt das wirkliche Leben? Worte haben Geduld bis in die Unendlichkeit. Worte leiden nicht, Worte weinen nicht und Worte sterben nicht. Menschen schon. Ebenso Ritter. Es ist die sterbliche Menschlichkeit, die sich an dem Wort misst und ihm gegenüber besteht oder versagt. Aber trotz alle dem waren sie das, dem sie nacheiferte. Dem wirklichen Leben, will sie nachfolgen. Worte sind stark, doch das Leben findet immer seinen eigenen Weg. Ihre Schwächen würden sich an dem Wort brechen oder dagegen bestehen. Durch das Leben trugen sie sie bereits und das mit allen Konsequenzen. Es gab keinen Platz für das Dunkle. Auch heute würde sie ihre Pflichten erfüllen. So oder so. Noch lange sass sie auf der Bank im Garten hinter der kleinen Kapelle, und hing ihren Gedanken nach.
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